- Artikel-Nr.: SW12546
DEM FREUND, DER MIR DAS LEBEN NICHT GERETTET HAT
HERVÉ GUIBERT
In erschütternder Klarheit schildert Dem Freund, der mir das Leben nicht gerettet hat eine Aidserkrankung in den 1980er Jahren. Wir erfahren von den fortschreitenden Verheerungen der Krankheit, den Reaktionen der Freunde und Freundinnen und immer wieder von den Versprechen auf Heilung, an die sich der Erzähler klammert, sowie von der Verzweiflung, in die ihn deren Enttäuschung stürzt.
1990 erschienen, löste das Buch einen Skandal aus. In der Figur des Muzil wurde der Philosoph Michel Foucault erkannt, von dessen letzten Monaten der Roman ebenfalls erzählt und dessen Aidstod er enthüllte. Hervé Guibert setzte sein Schreiben über das Leben mit der Krankheit in zahlreichen Texten fort, die vielfach erst nach seinem Tod 1991 veröffentlicht wurden. Wie wenige andere Autoren lotete er die Möglichkeiten der Sprache aus, um den Bedeutungen des Krankseins Ausdruck zu verleihen.
"Eine Beschwörung der frühen Tage der Epidemie, in denen schwule Männer dazu gezwungen waren, ihre eigenen Wissenschaftler, Lobbyisten und Archivisten zu werden."
Parul Sehga, The New York Times
Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel